Gefährliche Malware lässt Bankomaten Geld spucken
23. November 2016,
15:04117 Postings
Schadsoftware infiziert Bankensysteme und
ermöglicht koordinierte Angriffe auf viele Geräte gleichzeitig
Sogenannte "Skimmer", mit denen Kriminelle
versuchen, direkt bei Geldautomaten an die Bankdaten nichtsahnender
Bürger zu kommen, sind kein neues Phämnomen mehr. Auch in Wien wurden
bereits Geräte entdeckt. Doch Banken sehen sich mittlerweile einer noch
größeren Bedrohung gegenüber, berichtet die BBC. Gefährliche Malware ist
in der Lage, ihre Bankomaten Geld spucken zu lassen.
Dabei ist keine Manipulation der Geräte von
Außen mehr erforderlich, weswegen die Sicherheitsexperten von Group IB
diese Form des Angriffs auch "Touchless Jackpotting" genannt haben.
Angreifer infizieren stattdessen die zentralen Computersysteme einer
Bank und nutzen ihre Schadsoftware für koordinierte Angriffe.
Vorfälle in 14 Ländern
In mindestens 14 Ländern soll es bereits
Vorfälle gegeben haben, erstmals beobachtet wurde das Phänomen schon
2013 in Russland. Genannt werden außerdem Armenien, Estland, Polen, die
Niederlande, Spanien und Großbritannien. Welche Geldinstitute genau
betroffen waren, verrät man nicht.
Ist man erfolgreich in die Systeme einer Bank
eingedrungen, wird aus der Ferne eine Geldausschüttung an zahlreichen
Automaten gleichzeitig ausgelöst. Vor Ort befinden sich Helfer, die die
Scheine einsammeln und abtransportieren. Obwohl die Alarmsysteme schnell
anschlagen, ist es möglich, mit einem Angriff bis zu 400.000 Dollar
(derzeit etwa 376.000 Euro) zu erbeuten, schätzt man bei Group IB.
Die Verfolgung der Täter gestaltet sich
schwierig. Der Ermittlungsgrundsatz "Folge dem Geld", den man bei
Online-Finanzverbrechen pflegt, kann hier nicht angewandt werden. Group
IB rechnet damit, dass derlei Angriffe auf Geldautomaten in Zukunft zu
einer "Schlüsselbedrohung" werden. (gpi, 23.11.2016)
Links BBC Group IB - derstandard.at/2000048035836/Gefaehrliche-Malware-laesst-Bankomaten-Geld-spucken
http://derstandard.at/2000048035836/Gefaehrliche-Malware-laesst-Bankomaten-Geld-spucken