Ehemaliger Stasi-Mitarbeiter: “DDR wusste
über NSA-Ausspähung Bescheid“
17. Mai 2014, 17:44
Klaus Eichner wurde 1985/1986 eine Liste überreicht, die das Treiben der
NSA dokumentierte
Schon die DDR wusste scheinbar Bescheid, dass die NSA die deutsche
Telekommunikation ausspäht. Diese Ansicht vertrat Klaus Eichner bei
einer Podiumsdiskussion mit dem ehemaligen NSA-Technikchef William
Binney. Eichner war in Zeiten der DDR Chefanalytiker beim Ministerium
für Staatssicherheit (MfS). Eine “Quelle“ übergab ihm damals im Jahr
1985/1986 eine sogenannte NSAR-Liste, bei dem das Treiben der NSA
dokumentiert wurde.
4000 Seiten und 30.000 “Einzelposten“
Der ehemalige Stasi-Abteilungsleiter erzählte bei der Podiumsdiskussion
weiters, dass es “NSA Requirements“ gab, in denen geschrieben war,
welche Personen und Institute für die US-Behörde interessant sind. Die
Liste umfasste insgesamt 4000 Seiten und 30.000 “Einzelposten“. Eichner
bewarb bei dem Event sein Buch, welches den Namen "Imperium ohne Rätsel.
Was bereits die DDR-Aufklärung über die NSA wusste“ trägt.
Überraschung nur “gespielt“
Kritik gab es von Eichner für die Politik, diese würde den Fall falsch
behandeln. Das von der deutschen Bundesregierung vorgeschlagene
“No-Spy-Abkommen“ sei ihm nach ein “schlechter Witz“. Die Überraschung
der Regierung über die Snowden-Enthüllungen rund um die NSA sei außerdem
nur “gespielt“. (red, derStandard.at, 17.05.2014)
Link
heise.de - NSA-Ausspähung: Die DDR wusste frühzeitig Bescheid
http://derstandard.at/2000001315756/Ehemaliger-Stasi-Mitarbeiter-DDR-wusste-ueber-NSA-Ausspaehung-Bescheid