Cyberabwehr: Neos berufen Nationalen Sicherheitsrat ein
Netzpolitik
Cyberabwehr: Neos berufen Nationalen
Sicherheitsrat ein
Die Grundlagen für den Angriff auf das
Außenministerium wurden laut den Neos bereits 2014 gelegt. Sie fordern
eine Strategie zur Cyberabwehr und mehr Personal
17. Februar 2020, 11:33
31 Postings
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisiert
die Cybersicherheitsstrategie der Regierung.
Foto: REUTERS/Föger
Die Neos fordern nach dem Hackerangriff auf
das Außenministerium eine neue Strategie der Regierung zur Cyberabwehr
und berufen eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Sie muss
binnen 14 Tagen stattfinden. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger
kritisiert, dass die Regierung zwar mehr Polizisten anstelle, aber keine
Schritte in der Cyberabwehr setze: "Da ist mehr Show als tatsächliches
Tun."
Das Außenministerium hatte in der Nacht von 4.
auf 5. Jänner einen schwerwiegenden Cyberangriff gemeldet. Gemeinsam mit
dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) und Experten des Bundesheers
dauerte es mehr als einen Monat, bis das Ministerium vergangene Woche
das Ende des Angriffs verkünden konnte. Dahinter vermutet wird ein
staatlicher Akteur. Hinweise auf eine russische Hackergruppe wurden
offiziell nicht kommentiert.
Grundlagen 2014 gelegt
Laut Neos-Verteidigungssprecher Douglas Hoyos,
der sich auf Beamte des Außen- und des Verteidigungsministeriums beruft,
wurden die Grundlagen für Cyberangriff bereits 2014 gelegt. Damals sei
der Kern der Schadsoftware ("Rootkit") eingeschleust worden, auf dem die
restliche Malware dann aufgebaut wurde.
Hoyos will nun von der Regierung wissen, ob
auch andere Systeme infiziert wurden. Seinen Angaben zufolge hat es
zuletzt eine Häufung der Angriffe auf das Verteidigungsministerium
gegeben. Insbesondere sorge er sich aber um sensible Daten, wie sie etwa
bei den Krankenkassen vorliegen: "Brand aus an der einen Stelle heißt
nicht, dass es nicht ähnliche Angriffe, vielleicht sogar mit der
gleichen Software, woanders geben kann."
"Miserable" politische Vorbereitung
Die politische Vorbereitung der Regierung auf
Cyberangriffe halten die Neos für "miserabel". Meinl-Reisinger
kritisierte etwa, dass das Bundesheer in der Cyberabwehr zuletzt 50
hochqualifizierte Mitarbeiter verloren habe. Die Neos fordern daher
einen "Cyberwarroom" der Regierung, eine bessere Koordinierung von BVT
und Verteidigungsministerium sowie mehr Personal für die Abwehr von
Hackerangriffen.
"Wir haben weder die Kompetenz noch eine
Strategie noch die nötige Infrastruktur", kritisierte die Neos-Chefin
die mangelnde Vorbereitung der Regierung auf derartige Angriffe.
Außerdem kritisierte sie, dass man die Neos mit Anfragen zur Gefahr
russischer Cyberangriffe im Vorfeld der EU-Wahl noch "abgeschasselt"
habe. Nun zeige sich, dass man damals nicht so falsch gelegen sei. (APA,
17.2.2020)
Netzpolitik
Cyberabwehr: Neos berufen Nationalen
Sicherheitsrat ein
Die Grundlagen für den Angriff auf das
Außenministerium wurden laut den Neos bereits 2014 gelegt. Sie fordern
eine Strategie zur Cyberabwehr und mehr Personal
17. Februar 2020, 11:33
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Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisiert
die Cybersicherheitsstrategie der Regierung.
Foto: REUTERS/Föger
Die Neos fordern nach dem Hackerangriff auf
das Außenministerium eine neue Strategie der Regierung zur Cyberabwehr
und berufen eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Sie muss
binnen 14 Tagen stattfinden. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger
kritisiert, dass die Regierung zwar mehr Polizisten anstelle, aber keine
Schritte in der Cyberabwehr setze: "Da ist mehr Show als tatsächliches
Tun."
Das Außenministerium hatte in der Nacht von 4.
auf 5. Jänner einen schwerwiegenden Cyberangriff gemeldet. Gemeinsam mit
dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) und Experten des Bundesheers
dauerte es mehr als einen Monat, bis das Ministerium vergangene Woche
das Ende des Angriffs verkünden konnte. Dahinter vermutet wird ein
staatlicher Akteur. Hinweise auf eine russische Hackergruppe wurden
offiziell nicht kommentiert.
Grundlagen 2014 gelegt
Laut Neos-Verteidigungssprecher Douglas Hoyos,
der sich auf Beamte des Außen- und des Verteidigungsministeriums beruft,
wurden die Grundlagen für Cyberangriff bereits 2014 gelegt. Damals sei
der Kern der Schadsoftware ("Rootkit") eingeschleust worden, auf dem die
restliche Malware dann aufgebaut wurde.
Hoyos will nun von der Regierung wissen, ob
auch andere Systeme infiziert wurden. Seinen Angaben zufolge hat es
zuletzt eine Häufung der Angriffe auf das Verteidigungsministerium
gegeben. Insbesondere sorge er sich aber um sensible Daten, wie sie etwa
bei den Krankenkassen vorliegen: "Brand aus an der einen Stelle heißt
nicht, dass es nicht ähnliche Angriffe, vielleicht sogar mit der
gleichen Software, woanders geben kann."
"Miserable" politische Vorbereitung
Die politische Vorbereitung der Regierung auf
Cyberangriffe halten die Neos für "miserabel". Meinl-Reisinger
kritisierte etwa, dass das Bundesheer in der Cyberabwehr zuletzt 50
hochqualifizierte Mitarbeiter verloren habe. Die Neos fordern daher
einen "Cyberwarroom" der Regierung, eine bessere Koordinierung von BVT
und Verteidigungsministerium sowie mehr Personal für die Abwehr von
Hackerangriffen.
"Wir haben weder die Kompetenz noch eine
Strategie noch die nötige Infrastruktur", kritisierte die Neos-Chefin
die mangelnde Vorbereitung der Regierung auf derartige Angriffe.
Außerdem kritisierte sie, dass man die Neos mit Anfragen zur Gefahr
russischer Cyberangriffe im Vorfeld der EU-Wahl noch "abgeschasselt"
habe. Nun zeige sich, dass man damals nicht so falsch gelegen sei. (APA,
17.2.2020)
Netzpolitik
Cyberabwehr: Neos berufen Nationalen
Sicherheitsrat ein
Die Grundlagen für den Angriff auf das
Außenministerium wurden laut den Neos bereits 2014 gelegt. Sie fordern
eine Strategie zur Cyberabwehr und mehr Personal
17. Februar 2020, 11:33
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Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisiert
die Cybersicherheitsstrategie der Regierung.
Foto: REUTERS/Föger
Die Neos fordern nach dem Hackerangriff auf
das Außenministerium eine neue Strategie der Regierung zur Cyberabwehr
und berufen eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein. Sie muss
binnen 14 Tagen stattfinden. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger
kritisiert, dass die Regierung zwar mehr Polizisten anstelle, aber keine
Schritte in der Cyberabwehr setze: "Da ist mehr Show als tatsächliches
Tun."
Das Außenministerium hatte in der Nacht von 4.
auf 5. Jänner einen schwerwiegenden Cyberangriff gemeldet. Gemeinsam mit
dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) und Experten des Bundesheers
dauerte es mehr als einen Monat, bis das Ministerium vergangene Woche
das Ende des Angriffs verkünden konnte. Dahinter vermutet wird ein
staatlicher Akteur. Hinweise auf eine russische Hackergruppe wurden
offiziell nicht kommentiert.
Grundlagen 2014 gelegt
Laut Neos-Verteidigungssprecher Douglas Hoyos,
der sich auf Beamte des Außen- und des Verteidigungsministeriums beruft,
wurden die Grundlagen für Cyberangriff bereits 2014 gelegt. Damals sei
der Kern der Schadsoftware ("Rootkit") eingeschleust worden, auf dem die
restliche Malware dann aufgebaut wurde.
Hoyos will nun von der Regierung wissen, ob
auch andere Systeme infiziert wurden. Seinen Angaben zufolge hat es
zuletzt eine Häufung der Angriffe auf das Verteidigungsministerium
gegeben. Insbesondere sorge er sich aber um sensible Daten, wie sie etwa
bei den Krankenkassen vorliegen: "Brand aus an der
einen Stelle heißt nicht, dass es nicht ähnliche Angriffe, vielleicht
sogar mit der gleichen Software, woanders geben kann."
"Miserable" politische Vorbereitung
Die politische Vorbereitung der Regierung auf
Cyberangriffe halten die Neos für "miserabel". Meinl-Reisinger
kritisierte etwa, dass das Bundesheer in der Cyberabwehr zuletzt 50
hochqualifizierte Mitarbeiter verloren habe. Die Neos fordern daher
einen "Cyberwarroom" der Regierung, eine bessere Koordinierung von BVT
und Verteidigungsministerium sowie mehr Personal für die Abwehr von
Hackerangriffen.
"Wir haben weder die Kompetenz noch eine
Strategie noch die nötige Infrastruktur", kritisierte die Neos-Chefin
die mangelnde Vorbereitung der Regierung auf derartige Angriffe.
Außerdem kritisierte sie, dass man die Neos mit Anfragen zur Gefahr
russischer Cyberangriffe im Vorfeld der EU-Wahl noch "abgeschasselt"
habe. Nun zeige sich, dass man damals nicht so falsch gelegen sei. (APA,
17.2.2020)
https://www.derstandard.at/story/2000114662686/cyberabwehr-neos-berufen-nationalen-sicherheitsrat-ein