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17:15 21/04/2014 Wladimir Fjodorow, Stimme Russlands / RIA Novosti. mehr zum Thema ImageNervenkrieg im Schwarzen Meer: USA fordern
Russland heraus ImageUS-MariEin russisches Frontbombenflugzeug
Su-24, das mit dem neuesten Komplex zur funkelektronischen Niederhaltung
ausgestattet ist, hat im Schwarzen Meer das modernste amerikanische
Gefechtsführungssystem „Aegis“ auf dem Zerstörer „Donald Cook“ lahm gelegt. Diese Version, die in Russlands Massenmedien sowie
von Blogern intensiv erörtert wird, teilt auch Pawel Solotarjow,
Stellvertreter des Direktors des Instituts für USA und Kanada der Akademie
der Wissenschaften Russlands: „Am 10. April hat der Zerstörer ‚Donald Cook’, mit
Marschflugkörpern ‚Tomahawk’ an Bord, das Neutralgewässer des Schwarzen
Meeres erreicht. Das Ziel war die Durchführung einer Einschüchterungsaktion
und die Demonstration der Stärke im Zusammenhang mit der Position Russlands
in Bezug auf die Ukraine und die Krim. Das Auftauchen von amerikanischen
Kriegsschiffen in diesem Gewässer widerspricht der Konvention über den
Charakter und die Fristen für den Aufenthalt von Kriegsschiffen von
Nichtanrainer-Ländern im Schwarzen Meer.“ ne: Lenkwaffen-Zerstörer USS Donald Cook ab
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Als Antwort darauf schickte Russland ein unbewaffnetes Flugzeug Su-24 zum
Umfliegen des amerikanischen Zerstörers. Dieses Flugzeug sei jedoch, wie
Experten meinen, mit dem neuesten russischen funkelektronischen
Bekämpfungskomplex ausgestattet gewesen. Laut dieser Version hat „Aegis“ das
Nahen der Maschine bereits aus der Ferne geortet, es wurde Gefechtsalarm
ausgelöst. Alles sei planmäßig verlaufen, die amerikanischen Radare lasen
den Kurs der Annäherung bis zum Ziel ab. Doch plötzlich erloschen alle
Bildschirme. „Aegis“ funktionierte nicht mehr, die Raketen konnten keine
Zielzuweisung beziehen. Die Su-24 aber überflog das Deck des Zerstörers,
vollzog eine Kampfkurve und imitierte einen Raketenangriff gegen das Ziel.
Im Anschluss daran wendete die Maschine und wiederholte das Manöver, und
zwar zwölf Mal.
Nach allem zu urteilen, scheiterten alle Versuche, „Aegis“ wieder
funktionstüchtig zu bekommen und die Zielzuweisung für die Luftabwehrmittel
zu erteilen. Russlands Reaktion auf den militärischen Druck durch die USA
sei vernichtend ruhig gewesen, sagt Pawel Solotarjow:
„Es handelte sich um eine recht originelle Demonstration. Ein Frontbomber
ohne jegliche Bewaffnung, jedoch mit Apparaturen für die funkelektronische
Niederhaltung der Funkmessmittel des Gegners an Bord, trat gegen einen
Zerstörer an. Jener war mit dem modernsten Luft- und Raketenabwehrsystem
ausgerüstet. Doch hat dieses mobile, in diesem Fall ein bordgestütztes
System, einen wesentlichen Mangel aufzuweisen. Das sind die Möglichkeiten
für die Zielbegleitung. Solche Systeme bewähren sich gut, wenn es sich um
mehrere Schiffe handelt, wenn man ihr Vorgehen irgendwie koordinieren kann.
In diesem Fall ist es aber nur ein einziger Zerstörer gewesen. Und allem
Anschein nach hat der Algorithmus für das Funktionieren der Funkmessmittel
auf dem Zerstörer im System ‚Aegis’ beim Einsatz des russischen Systems zur
funkelektronischen Niederhaltung an Bord der Su-24 nicht angesprochen. Daher
gab es nicht nur eine nervöse Reaktion auf die Tatsache des Umfliegens als
solche, was nur während des Kalten Krieges zur allgemein üblichen Praxis
gehörte. Es folgte auch eine Reaktion darauf, dass das modernste System, vor
allen Dingen sein Informations-, sein Funkmessteil, nicht im gebotenen Maße
funktioniert hatte. Daher war denn auch eine solche nervöse Reaktion der
amerikanischen Seite zu beobachten.“
Nach diesem Zwischenfall habe die „Donald Cook“, wie ausländische
Massenmedien berichten, schnellstens einen Hafen in Rumänien angelaufen.
Dort hätten 27 Besatzungsmitglieder ihr Entlassungsgesuch eingereicht. Man
sagt, dass alle 27 Personen geschrieben hätten, dass sie nicht die Absicht
hätten, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Das wird auch durch eine Erklärung
des Pentagons indirekt bestätigt. Darin wird behauptet, dass diese Aktion
die Besatzung des amerikanischen Schiffes demoralisiert hätte.
Welche eventuellen Auswirkungen hat der Zwischenfall im Schwarzen Meer, der
von den USA provoziert worden war? Die Prognose von Pawel Solotarjow lautet:
„Ich glaube, dass sich die Amerikaner irgendwie Gedanken über eine
Vervollkommnung des Systems ‚Aegis’ machen werden. Das wäre der rein
militärische Aspekt. In politischer Hinsicht würden da wohl kaum
irgendwelche Demonstrationsschritte von dieser oder der anderen Seite
folgen. Das genügt. Indessen ist das für die Amerikaner ein äußerst
peinliches Moment. Insgesamt verschlingt das Raketenabwehrsystem, das sie
entfalten, kolossale Mittel. Jedes Mal muss man nachweisen, dass man sie aus
dem Haushalt bewilligen sollte. Zugleich ist die bodengestützte Komponente
der Raketenabwehr, die in Schächten untergebrachten Antiraketen, unter
idealen Bedingungen erprobt worden, wobei sie eine niedrige Effektivität
gezeigt hatte. Das Pentagon verheimlicht das sorgfältig. Die modernste
Komponente, das schiffgestützte System ‚Aegis’, hat in diesem Fall ebenfalls
seine Mängel gezeigt.“
Das System, mit dem die russische Su-24 den amerikanischen Zerstörer „Donald
Cook“ in einen Schockzustand versetzt hatte, trägt die bedingte Bezeichnung
„Chibiny“. Das ist der Name eines Gebirgsmassivs auf der Kola-Halbinsel
hinter dem Polarkreis. Bei „Chibiny“ handelt es sich um den neuesten Komplex
für funkelektronische Niederhaltung des Gegners. Mit ihm sollen alle
perspektivischen russischen Flugzeuge ausgestattet werden. Unlängst hatte
der Komplex die fällige Prüfung bei einer Kriegsübung auf einem Versuchsfeld
in Burjatien absolviert. Nach allem zu urteilen, müssen die Tests
erfolgreich gewesen sein, da nun beschlossen wurde, den Komplex unter
äußerst realitätsnahen Bedingungen zu erproben.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der Meinung der Redaktion
übereinstimmen.
http://de.ria.ru/opinion/20140421/268324381htmll