Gerüchte über Russlands E-Waffen – was es damit auf sich hat
Technik
Trotz Geheimhaltung machen Russlands
Fortschritte im Bereich der elektronischen Kampfführung weiterhin
Schlagzeilen – nun beschäftigt sich der TV-Sender Swesda mit dem Thema.
Zuvor hatte ein russischer Fachmann mit seinen knappen Erläuterungen zu
Mikrowellen-Waffen das Interesse für Neuentwicklungen auf diesem Gebiet
geschürt.
Der Sender berichtet auf seiner Webseite,
das Thema Mikrowellen-Waffen unterliege derzeit strengster Geheimhaltung,
deshalb bleibe eine offene Erörterung dieser Projekte aus. Es gebe aber
andere Dinge im Bereich der elektronischen Kampfführung, über die berichtet
werden dürfe.
Etwa im Laufe des jüngsten Großmanövers
West-2017 sei die Anlage Moskwa-1 zum Einsatz gekommen. Unter anderem habe
sie die Mobilfunkverbindung des angenommenen Gegners lahmgelegt. Die Anlage
stehe seit 2015 den russischen Streitkräften zur Verfügung:
„Ihre Funktionen ermöglichen, den Luftraum
zu scannen, Daten über den Gegner zu sammeln und an andere Systeme der
elektronischen Kampfführung sowie an die Flugabwehr weiterzuleiten.“
Dem Bericht zufolge haben die russischen
Streitkräfte in den letzten Jahren eine ganze Palette neuer Systeme der
elektronischen Kampfführung erhalten, darunter etwa die Störsender
Borissoglebsk-2, Krassucha-S4, Infauna und weitere. In dem Bericht heißt es:
„Die Entwicklung von Waffen auf der
Grundlage neuer physikalischer Prinzipien zählt zu den unbedingten
Prioritäten des staatlichen Rüstungsprogramms. Während der Ausstellung Army
2017 wies der stellvertretende Verteidigungsminister Juri Borissow speziell
darauf hin. Im Beisein von Journalisten unterzeichnete er einen Vertrag zum
Kauf des Waffensystems Sadira-16, dem neue physikalische Prinzipien zugrunde
liegen.“
Die Funktionsweise dieser Waffe werde
ebenfalls geheimgehalten. Bekannt sei nur der Entwickler, und zwar das in Sarow
ansässige Forschungsinstitut für Experimentalphysik, das sich insbesondere
auf starke Impuls-Ausstrahler spezialisiere, so der Bericht.
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Das Interesse für die elektronische
Kampfführung war Ende September neu entbrannt. Auslöser war ein Interview
von Wladimir Michejew, Fachmann des russischen Herstellers KRET, für die
Agentur RIA Novosti. Er sagte, in Russland werde neue Munition entwickelt,
die in der Lage sei, gegnerische Militärtechnik durch einen starken
Mikrowellen-Impuls außer Gefecht zu setzen.
Der britische „Daily Star“ schrieb,
Russlands neue Waffe werde „stärker als eine Atombombe“ sein und dabei
in der Lage, ganze Armeen außer Gefecht zu setzen. Etwa die
elektromagnetische Rakete Alabuga sei fähig, alle Raketengefechtsköpfe und
Kommunikationssysteme von Luftfahrzeugen im Radius von 3,5 Kilometern
lahmzulegen.
Laut Michejew ist Alabuga allerdings keine
konkrete Waffe, sondern der Codename eines Projekts aus den Jahren 2011 und
2012. Im Rahmen jenes Projekts wurden, so der Experte, die wichtigsten
Entwicklungswege für künftige funkelektronische Waffen skizziert. In Bezug
auf konkrete Ergebnisse wurde Geheimhaltung beschlossen.
von Taboola
https://de.sputniknews.com/technik/20171004317723476-russlands-e-waffen-geruechte/
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