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Asteroidengefahr: Spionagesatelliten für ungebetene Gäste

21:06 | 08/ 02/ 2008
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MOSKAU, 08. Februar (Andrej Kisljakow, RIA Novosti).
Die weltweite Community der Geheimdienste scheint in der nächsten Zeit neue Mitglieder zu bekommen.
Es geht in diesem Fall nicht um eine neue James-Bond-Serie. Derzeit werden regionale erd- und weltraumgestützte Spähgeräte im All heiß diskutiert, die später zu einem Netzwerk vereint werden sollen.
Auf jeden Fall fing das neue Jahr für das Russische Zentrum für Schutz des Planeten vor Asteroiden mit der Erklärung seines Direktors Anatoli Saizew an, dass neben dem Ausbau des Segments der Weltraum-Aufklärung auf der Erde ein Segment im Weltraum geschaffen werden solle.
Obwohl die Asteroiden-Gefahr für die Erde nicht besonders wahrscheinlich ist, ist sie dennoch real und bedrohlich. Die Gefahr besteht darin, dass das Fehlen von Information über die Asteroiden-Gefahr unsere Möglichkeiten für adäquate Gegenmaßnahmen fatal einschränken kann. Doch was ist ein Asteroid überhaupt?
Ein Asteroid ist ein kleiner planetenähnlicher Körper im Sonnensystem, ein Kleinplanet. Der größte von den bekannten ist die Ceres, die 970 x 930 Kilometer groß ist. Die Asteroiden unterscheiden sich stark nach ihrer Größe: Die Kleinsten sind knapp so groß wie Staubpartikeln. Doch die Wissenschaftler vermuten, dass es bis zu einer halben Million Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als 1,5 Kilometer gibt.
Die rasante Entwicklung der Astronomie, die Mitte der 1920er Jahre begann, hat der Welt unter anderem auch die Asteroidengefahr offenbart. Zu reges Vorstellungsvermögen hat seitdem samt unvollkommener Messtechnik mehrere Schreckensprognosen hervorgebracht.
So haben australische Astronomen der Erde 1949 den Untergang wegen dem 1566 entdecken Asteroid Ikarus prophezeit. Die Kalkulationen der australischen Astronomen haben gezeigt, dass der Ikarus sich 1968 unserem Planet nähern und in den Indischen Ozean neben der afrikanischen Küste abstürzen wird. Sein Einschlag würde der Explosion von etwa 1000 Wasserstoffbomben entsprechen. Doch die sowjetischen und amerikanischen Astronomen überprüften die Berechnungen der australischen Kollegen und beruhigten die Menschheit. Es stellte sich heraus, dass der Ikarus wirklich knapp an der Erde vorbeifliegt. Doch diese Enge ist nur astronomisch. Zum Zeitpunkt der knappsten Näherung befanden sich die beiden Himmelskörper circa 6,5 Millionen Kilometer voneinander entfernt.
Die aktuellen Kalkulationen zeigen, dass die Asteroiden nach Weltraummaßen ziemlich nahe an die Erde oder an die Planeten des Sonnensystems herankommen können. Das macht den Astronomen zu schaffen. Ziemlich viele der identifizierten Asteroiden können nach Meinung der Wissenschaftler die Erde „attackieren“. Doch es muss in Betracht gezogen werden, dass die regelmäßigen Beobachtungen nicht länger als zehn Jahre geführt worden, deshalb auch die hohe Zahl der Asteroiden, die „plötzlich“ ins Umfeld der Erde eingedrungen sind.
Dennoch haben die Astronomen im Sommer 1996 eine Sonderkonferenz zur Asteroidengefahr durchgeführt. Auf dem Treffen waren außer Astronomen auch Konstrukteure von Weltraumtechnik, die bei der Entwicklung von Gegenmaßnahmen gegen bedrohliche Weltraumkörper halfen.
Es stellte sich heraus, dass das Gefühl der Fachleute kein Trugschluss war. Schon im darauffolgenden Jahr wurde der potentiell gefährliche Asteroid 1997XF11 entdeckt, und die NASA schuf eilig den neuen Dienst NEOPO (Near-Earth Object Program Office, Verwaltung für das Programm über erdnahe Objekte), der die Fahndung nach potentiell gefährlichen Weltraumobjekten und deren Verfolgung koordinieren muss.
Die NEOPO-Vertreter planen, bis zu 90 Prozent der 2000 bekannten Asteroiden und Kometen mit mehr als einem Kilometer Durchmesser ausfindig zu machen, die sich der Erde nähern könnten. Die Masse und die Größe dieser Objekte würde ausreichen, um eine globale Katastrophe zu verursachen, doch ist es sehr schwer, sie im Himmel zu entdecken. Deswegen muss die Suche nach gefährlichen Kometen und Asteroiden die Bemühungen vieler Observatorien und Weltraumagenturen vereinen.
1999 entdeckten die Amerikaner und Europäer gemeinsam durch den Teleskop LINEAR den Asteroiden 1999AN10. Als die italienischen Wissenschaftler von der Universität Pisa die Laufbahn dieses Himmelskörpers bestimmt hatten, stellte sich heraus, dass der Asteroid im Laufe von 600 Jahren ziemlich oft an der Erde vorbeifliegen wird. 2039 wird sogar eine Kollision drohen, wenn auch mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 000 000 000. Es gibt auch zwei andere schwarze Daten: 2044 und 2046. Die Chancen auf einen Zusammenstoß im Jahr 2046 sind nicht besonders groß: Nur 1:5 000 000. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass der kleine Planet 2044 auf eine Kollisionslaufbahn gerät, ist nach Berechnungen zehnmal größer: 1:500 000.
Es wird nicht gelingen, die Sicherheit der Erde allein vom Boden aus zu lösen. Zum Beispiel verhehlen US-Fachleute nicht, dass ihre Beobachtungsanlagen nur zufällig einen großen Asteroiden entdeckt haben, der am 30. Januar ziemlich nahe dem Mars genähert hatte. Anfangs kam auch eine Kollision in Frage.
Laut Saizew „wird es nur nach der Schaffung des Weltraumsegments der Weltraum-Beobachtung möglich sein, sichere Informationen über potentiell gefährliche Asteroiden zu bekommen. Das haben auch die Amerikaner zugegeben und erkennen an, dass die Entdeckung der gefährlichen Objekte ohne das Weltraumsegment den Charakter von Zufällen trägt“.
Dabei hat der Aufbau von Aufklärungssatelliten für Russland prinzipielle Bedeutung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion liegt der Großteil der Infrastruktur für die Weltraum-Beobachtung außerhalb der russischen Grenzen. Außerdem suchen die russischen Radaranlagen für die Entdeckung von Weltraumobjekten und der optisch-elektronische Weltraumspähkomplex Okno in Tadschikistan vorwiegend den nahen Weltraum in Entfernungen bis zu 40 000 Kilometern ab. Sie können nur zehn bis 60 Minuten vor dem Eindringen eines gefährlichen Asteroiden in die Atmosphäre warnen.
In der modernen Welt der Menschen dürfen keine Grenzen abgeriegelt sein. Doch für ungebetene Gäste aus dem Weltraum ist der Eiserne Vorhang nach wie vor aktuell.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen