"Arme" BSI,
selbst das Bundeskanzleramt vertraut nicht auf Ihre "Fähigkeiten". Die deutsche IT-Sicherheit auf dem Stande von vor 150 Jahren
?
Abhören und Hacken unmöglich :
Digitalministerin schwört auf Rohrpostsystem
modernste
Kommunikationstechnik feiert seinen 150. Jahrestag
Politik
Samstag, 20. April 2019
Abhören und Hacken unmöglich
Digitalministerin schwört auf Rohrpostsystem
Mit der Rohrpost werden auch an der
Medizinischen Hochschule Hannover Dinge verschickt.
Das Kanzleramt ist ein relativ neues Gebäude.
In dem auch als "Waschmaschine" bezeichnetem Haus gibt es allerdings ein
altmodisches System, zudem sich die Digitalministerin nun äußert.
SMS, Intranet oder E-Mail: In Zeiten der
digitalen Kommunikation setzt man im Kanzerlamt weiterhin auf ein
Rohrpostsystem zur hausinternen Kommunikation. Das hat die Beauftragte
für Digitales, Dorothee Bär nach einer aktuellen Anfrage der
FDP-Bundestagsfraktion bestätigt, meldet die "Saarbrücker Zeitung". In
dem 2001 fertiggestellten Gebäude in der Willy-Brandt-Straße 1 benutze
man sogar mit Vorliebe die altmodische Druckluftpost, so das Blatt. In
diesem Jahr wurden "bisher circa 2400 Vorgänge monatlich per Rohrpost
übermittelt", schreibt die CSU-Politikerin Bär in ihrer Antwort laut dem
Medienbericht.
"Eine kostengünstigere Form der Übermittlung
ist bis zur Einführung der elektronischen Akte im Bundeskanzleramt nicht
vorhanden", so Bär weiter. Statt der Rohrpost Boten einzusetzen, würde
wesentlich teurer werden. Um 120 Vorgänge täglich zu versenden, seien
nämlich drei Boten zusätzlich nötig. Die Personalkosten würden sich dann
auf zusätzliche 137.000 Euro belaufen, rechnet Bär in ihrem Schreiben
vor.
Rohrpost ist billiger
Demgegenüber stehen die Reparatur und
Wartungskosten für das weitverzweigte Rohrpostsystem. Dafür wurden pro
Jahr seit 2014 zwischen 9000 und 12.000 Euro ausgegeben. In diesem Jahr
seien, so Bär, bislang Kosten in Höhe von 2500 Euro angefallen. Das
antiquiert anmutende System ist nicht nur billiger, es hat auch noch
andere Qualitäten. Man kann es nicht hacken und abhörsicher ist es
zudem.
Für die FDP hingegen ist das vielgenutzte
Rohrpostsystem im Kanzleramt ein Beleg dafür, dass die Bundesregierung
in Sachen Digitalisierung hinterherhinkt. "Dass mit Dorothee Bär gerade
die Staatsministerin für Digitalisierung im Kanzleramt sagt, dass die
antiquierte Rohrpost quasi alternativlos sei, lässt tief blicken", wird
der Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann von der "Saarbrücker
Zeitung" zitiert. Statt Innovation und Chancen zu nutzen, verharre die
Bundesregierung in alten Strukturen.
Dabei ist das Bundeskanzleramt mit ihrem
vielgenutzten Rohrpostsystem keine Ausnahme im Land. Auch in
Krankenhäusern, Hochschulen, anderen Behörden und sogar in einigen
Unternehmen wird das vor 150 Jahren entwickelte Kommunikationssystem
noch immer genutzt.
Quelle: n-tv.de, jaz
https://www.n-tv.de/politik/Digitalministerin-schwoert-auf-Rohrpostsystem-article20978877htmll