Netzausbau bis 2020 - 5G wird für Deutschland zum Kraftakt
Netzausbau bis 2020 - 5G wird für Deutschland
zum Kraftakt
Netzanbieter drücken beim 5G-Netzausbau aufs
Tempo.
Homeoffice, Streaming und Fernunterricht -
Die Corona-Krise hat das deutsche Mobilfunknetz zum Glühen gebracht. Der
Bedarf an schnellen Leitungen ist so groß wie nie. Doch noch immer lässt
die Aufrüstung auf den Mobilfunkstandard 5G auf sich warten. Wie weit
sind die Netzanbieter?
Wenn Maschinen in Echtzeit miteinander
kommunizieren sollen oder wir Filme in Sekundenschnelle laden wollen,
brauchen wir ein schnelles Mobilfunknetz. Doch genau hier hakt es noch.
Um die Digitalwüste Deutschland zukunftsfähig zu machen, haben sich die
Mobilfunkkonzerne für den Rest des Jahres nun viel vorgenommen. Zwei
Drittel der Deutschen soll sich noch bis Dezember mit dem schnellen
Mobilfunk der fünften Generation vernetzen können. Der Experte für
industrielle Organisation am Institut der Deutschen Wirtschaft,
Christian Rusche, ist da jedoch skeptisch, wie er ntv.de sagt.
Selbst da wo 5G in Deutschland bereits
vermarktet wird, steckt der "super schnelle Mobilfunkstandard" noch
nicht drin. Ländliche Regionen und weite Flächen sind noch lange nicht
an die Highspeed-Leitungen angebunden. "Hier können sich die Leute
wahrscheinlich freuen, wenn sie ein bisschen mehr Power als den
LTE-Standard, den Vorgänger von 5G, bekommen", so Rusche. Deutschland
hat ein Reichweitenproblem.
Die hohen 5G-Frequenzen sind nur in
unmittelbarer Umgebung zu erreichen. Das gleiche Phänomen kennt man vom
Wlan. "Um mehr Netzabdeckung zu schaffen, versucht man im Bereich der
niedrigen Frequenzen auszubauen im Bereich 700 Megahertz und 2 Gigahertz
- da hat man große Fläche abgedeckt". Im Vergleich: Die Bandbreiten, auf
die auch das platte Hinterland hofft, liegen bei 3,6 Gigahertz. Weil die
meisten Menschen noch kein 5G-fähiges Smartphone nutzen, sieht Rusche da
zurzeit allerdings noch kein Problem.
"Der Funk ist übergesprungen"
Das Ziel war es, bis Ende 2019 fast alle
Haushalte in Deutschland mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro
Antennensektor zu versorgen. Das galt auch für Schienen und Autobahnen.
Zum Vergleich: 4G liefert eine Datenrate von 300 MBit/s. Die
Netzanbieter Telekom, Vodafone und Telefonica haben aber noch nicht
einmal vollständig die 50 MBit/s geschafft. Warum die Betreiber die
Auflagen der Netzagentur nicht eingehalten haben, habe unterschiedliche
Gründe, so IW-Experte Rusche.
Die Telekom hat bislang knapp die Hälfte der
Deutschen ans 5G-Netz angeschlossen. "Der Funk ist übergesprungen",
schreibt das Unternehmen auf seinem Twitter-Account. "In über 3000
Städten und Gemeinden können rund 40 Millionen Menschen mit 5G dabei
sein". Darunter nicht nur Großstädte wie Frankfurt und München, sondern
auch kleine Gemeinden wie das bayerische Wallgau oder Lampertswalde in
Sachsen. "Zwei Drittel der Bevölkerung sind unser nächstes Ziel. Das
wollen wir noch in diesem Jahr erreichen", sagt der Technikchef Walter
Goldenits. 40.000 Antennen sollen es bis zum Jahresende sein. Für
IW-Experte Rusche liegt die Telekom vorne. Der Konzern habe in nur
wenigen Wochen rund 18.000 Antennen aufgestellt und damit "ein
Ausrufezeichen" gesetzt.
16 Millionen Nutzer können rein
Telekom drückt auf die 5G-Tube
Ähnlich ambitionierte Ziele verfolgt auch der
Telekom-Konkurrent Vodafone. Mit dem langsameren LTE hat das Unternehmen
knapp 95 Prozent der Menschen in Deutschland erreicht. Seit Jahresbeginn
wurden 2700 4G-Bauprojekte realisiert. 2600 sollen noch folgen. Doch da
ist viel Luft nach oben. Für die Aufrüstung auf den schnelleren
5G-Mobilfunkstandard braucht es noch eine Kraftanstrengung. Aktuell
funkten die ersten 60 Antennen mit 5G in Deutschland, 60 weitere sollen
noch folgen, berichtet das Unternehmen. "Vodafone versucht viel über das
Kabelnetz zu lösen und die Mobilfunkstandorte in der Fläche kommen jetzt
zeitnah dazu", erklärt Rusche.
"Netflix in HD auf jedem Feld schauen, dauert
noch bis 2025"
Konkurrent Telefonica hinkt hier noch etwas
hinterher. Der spanische Telefonkonzern betreibt aktuell noch keine
kommerziell nutzbaren Masten. Trotzdem verspricht der Anbieter noch bis
zum Jahresende, Kunden der Telefonica-Marke O2 in Berlin, Hamburg,
München, Köln und Frankfurt mit 5G zu vernetzen. Laut Rusche hat O2 bei
den Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur noch Nachholbedarf. Nur in
drei Bundesländern konnte Telefonica seine Pflichten erfüllen, deshalb
drohte die Netzagentur bereits mit einer Strafe in Höhe von 600.000
Euro.
Als ein Grund, warum Telefonica nur langsam
in die Gänge kommt, nennt der Konzern Bauverzögerungen durch die
Corona-Pandemie. Der Corona-Virus war 2020, aber die Versäumnisse liegen
auch in der Zeit davor, glaubt Industrieexperte Rusche. Ein Problem
seien die hohen Bandbreiten, die das Unternehmen anbiete. Denn je höher
die Bandbreite, desto schwieriger wird es, den Mobilfunk in der Fläche
zu erreichen. "Frequenzen, die Telefonica im Bereich von 3,5 Gigahertz
anbietet, eignen sich deshalb nicht adäquat für die Flächenversorgung",
sagt Rusche. Das zeigt sich besonders in ländlich geprägten
Bundesländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, in denen die
O2-Netzabdeckung im 5G-Bereich schlecht ausfällt. Kritisch sieht Rusche
auch, dass Telefonica bei den Versorgungsauflagen noch Nachholbedarf
hat. Der vierte Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch ist der Schwächste in
der Kette. Er kann noch kein eigenes Netz anbieten. Deutschland braucht
auf ihn erstmal nicht zu hoffen.
Klar ist: Deutschland hätte beim Ausbau der
5G-Mobilfunknetz schon weiter sein müssen. Vom super schnellen Netz
profitiert bislang allenfalls die Industrie. Zur Vernetzung von
Maschinen können Unternehmen eigene Frequenzen und ihre eigenen Netze
nutzen. Dadurch eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten, glaubt Rusche.
Die normale Bevölkerung allerdings wird sich noch in Geduld üben müssen,
denn "bis man Netflix in HD auf jedem Feld schauen kann, dauert es noch
bis 2025."
Quelle: ntv.de
THEMEN
https://www.n-tv.de/wirtschaft/5G-wird-fuer-Deutschland-zum-Kraftakt-article21937371.html
Für 5 G ( 24 GHz) ist eine Datenrate von 1 GBit/sec möglich und bereits
realisiertEs handelt sich hierbei um 5G NR. Da der Frequenzbereich >20
GHz in Deutschland noch nicht genutzt werden kann. Erst dann kann von
einem "super schnellen Netz" gesprochen werden.
Russland ist da bereits weiter.
Quelle: ntv.de
THEMEN
https://www.n-tv.de/wirtschaft/5G-wird-fuer-Deutschland-zum-Kraftakt-article21937371.html
Für 5 G ( 24 GHz) ist eine Datenrate von 1 GBit/sec möglich und bereits
realisiert. Es handelt sich hierbei um 5G NR. Da der Frequenzbereich >20
GHz in Deutschland noch nicht genutzt werden kann. Erst dann kann von
einem "super schnellen Netz" gesprochen werden.
Russland ist da bereits weiter.