Quanten-Katastrophe
Sputnik
sputniknews.com | 2016-12-25T09:17:00Z
Frühestens in zehn Jahren soll der erste nutzbare Quantencomputer
laufen, der die Digitalrechner bei der Leistung um ein Mehrfaches
übertrifft. Doch schon jetzt kommt mancherorts Alarmstimmung auf:
Cyber-Verbrecher könnten sich den Superrechner zunutze machen und gar
ein Desaster anrichten. Physiker beruhigen: Eine Katastrophe ist nicht
in Sicht.
In den letzten Jahren wurden die Rechengehirne der Computer immer
schneller, die Prozessoren immer kleiner. Weil die Menschheit auf der
Suche nach noch mehr Rechenleistung bereits auf physikalische Grenzen
stößt, dringt man in eine neue Welt ein, die Quantenwelt. Hier verlieren
sich einige der uns bekannten Gesetzmäßigkeiten: Objekte können mehrere
Zustände gleichzeitig annehmen.
Ein klassischer Computer rechnet mit Bits, die entweder 0 oder 1
(Binärcode) betragen können. Ein Quantencomputer führt Berechnungen
in Quantenbits, kurz Qubits, aus, bei denen die Zustände 0 und 1 zur
gleichen Zeit möglich sind.
© Flickr/ Christiaan Colen
Binärcode (Symbolbild)
Darüber hinaus braucht ein Quantencomputer — anders als ein
herkömmlicher — keine Zeit, um die Information weiterzuleiten. Denn
seine Speicherzellen bestehen aus miteinander verschränkten
Quantenteilchen. Nimmt ein Teilchen einen Zustand an, hat das
verschränkte Teilchen genau in diesem Augenblick denselben Zustand.
Diese Parallelität der Vorgänge und die Verschränkung der Quanten machen
den Traum von einem Superrechner wahr. Die Welt, wie wir sie bisher
kennen, wird dadurch verändert.
Nur keine Panik!