Quanten-systeme in Ländern
Vereinigt Staaten von Nordamerka
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Amazon arbeitet an eigenem Quantencomputer
Amazon arbeitet an eigenem Quantencomputer
Dazu sollen Software und Algorithmen entwickelt werden – Google und IBM
bisher einen Schritt voraus
Ein Quantencomputer in einem Labor der Nasa.
Foto: Reuters/Stephen Lam
Der weltgrößte Cloud-Computing-Anbieter, Amazon, arbeitet nach einem
Bericht des "Handelsblatts" an einem eigenen Quantencomputer. "Wir haben
ein internes Projekt, einen eigenen Quantencomputer zu bauen, Software
und Algorithmen dafür zu entwickeln", sagt Oskar Painter, Chef des
Quantenhardware-Teams bei Amazon Web Services (AWS), der Zeitung. Auf
dem Weg zur kommerziellen Nutzung der neuen Technologie haben bisher
Google und IBM die Nase vorn.
Während die beiden Amazon-Konkurrenten eigene Quantencomputer betreiben,
nutzt AWS bisher nur einen Marktplatz externer Anbieter. Nun will die
Amazon-Tochter auch direkt einsteigen. "Wir bei AWS konzentrieren uns
gewöhnlich nicht auf Probleme, die weit in der Zukunft liegen. Wir
machen die Dinge, die unsere Kunden von uns wollen", sagte Richard
Moulds, Geschäftsführer von Amazon Braket.
Neue Einsatzfelder
Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie
auf die Tatsache, dass die bisher übliche Entwicklung von
Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein
Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur
zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein
Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein,
also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält so lange beide Zustände
ein, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer
theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als
herkömmliche Rechner.
Google arbeitet bereits seit 2006 an Quantencomputing. 2019 behauptete
der Suchmaschinenkonzern, die sogenannte Quantenüberlegenheit erreicht
zu haben, weil sein Prozessor Sycamore mit 53 Qubits eine Berechnung
schneller durchführte als die schnellsten herkömmlichen Supercomputer.
IBM bietet seinen Cloud-Kunden seit 2019 Zugang zu seinem
Quantencomputer "Q System One" mit 20 Qubits an. Im Juni stellte IBM
auch seinen ersten kommerziellen Quantencomputer in Europa mit 25 Qubits
vor, der in der IBM-Deutschlandzentrale in Ehingen bei Stuttgart steht.
Um nicht zu sehr von US-Anbietern abhängig zu sein, hatte im Mai die
deutsche Regierung insgesamt zwei Milliarden Euro für die Entwicklung
von Quantencomputern freigegeben. Ziel soll es sein, innerhalb der
nächsten fünf Jahre in Deutschland einen konkurrenzfähigen
Quantencomputer zu bauen und ein dazugehöriges Ökosystem mit
potenziellen Anwendern zu schaffen. (APA, 23.8.2021)
https://www.derstandard.de/story/2000129101572/amazon-arbeitet-an-eigenem-quantencomputer