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Standortdienst der |
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GPS
3: Der wichtigste Standortdienst der Welt bekommt ein Update
Stärkere Signale, schwerer zu stören und Kompatibilität mit Europas
Galileo-System
Ein
GPS-Satellit (Symbolbild der Nasa).
Foto:
Nasa (Bearbeitung: STANDARD)
Das
Global Positioning System (GPS) ist der wichtigste Standortdienst der
Welt. Funksignale von Satelliten erlauben es, über den Abgleich der
Signallaufzeit und der Positionen der Flugkörper ziemlich genau
festzustellen, wo man sich befindet. Das System wird von der US Space
Force, der von Präsident Donald Trump umbenannten Weltraumabteilung des
US-Militärs, betrieben. Und es erhält gerade ein Update, berichtet
"Cnet".
Anfang November brachte eine Rakete von Elon Musks Weltall-Logistikfirma
Space X den mittlerweile vierten Satelliten der Generation GPS 3 in den
mittleren Erdorbit. Er dürfte noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen.
Gebaut wurden die bisherigen Satelliten mit dem neuen Standard von
Lockheed-Martin, weitere 28 sollen im Lauf des Jahrzehnts folgen und
ältere Modelle ablösen.
Insgesamt 31 Satelliten sind für GPS derzeit im Einsatz. 24 davon sind
für den Kernbetrieb essenziell, was bedeutet, dass man an nahezu jedem
Punkt der Erde das Signal von mindestens vier von ihnen empfängt. Die
weiteren sieben dienen als flexible Lückenfüller, die je nach Bedarf
verlagert werden.
Stärkeres Signal, Galileo-Kompatibilität
GPS 3
soll eine Reihe von wichtigen Verbesserungen bringen. So wird die
Signalstärke verdreifacht, was bedeutet, dass die Reichweite der
Satelliten steigt und mehr Nutzer von mehr Satelliten abgedeckt sind,
was die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Ortung erhöht. Auch der
GPS-Empfang an Orten wie Innenstädten mit hohen Häusern, wo aufgrund der
Gegebenheiten die Standortbestimmung oft sehr ungenau ist, dürfte
dadurch besser werden.
Die
Next-Gen-Satelliten bedienen zudem eine zusätzliche neue Frequenz,
genannt L1C. Damit stellt man Kompatibilität zum europäischen
Standortdienstprojekt Galileo her. Somit können Handys und andere
Geräte, die beide Systeme unterstützen, auch beide für noch genauere und
flottere Ortung kombinieren. Im Lauf der kommenden Jahren will die Space
Force außerdem am Boden ein laserbasiertes System in Betrieb nehmen, mit
dem die Positionierung der Satelliten selbst verfeinert werden soll.
Für
die militärische Nutzung bringt GPS 3 eine bessere Absicherung vor
"Jamming", also der Störung des GPS-Signals, als auch vor der
Übermittlung von gefälschten GPS-Positionen (Spoofing) über das
Verschlüsselungsverfahren "M Code". Die Lebensdauer der neuen Satelliten
ist auf 15 Jahre angelegt, was eine Verdoppelung zur letzten Generation
bedeutet.
Zivile Nutzung nach Zwischenfall im Kalten Krieg
Die
Nutzung von GPS, das allein in den USA täglich einen wirtschaftlichen
Gegenwert von einer Milliarde Dollar beisteuert, begann ursprünglich
1973 und löste bis in die 1990er-Jahre das zuvor betriebene Navy
Navigation Satellite System (NNSS) ab. Zunächst war es ausschließlich
der militärischen Nutzung vorbehalten.
Das
änderte sich allerdings nach einem brisanten Zwischenfalls gegen Ende
des Kalten Krieges. Am 31. August 1983 kam ein Linienflug der Korean
Airlines von New York nach Seoul vom Kurs ab und gelangte zweimal in den
Luftraum der Sowjetunion, die das Flugzeug unter Annahme einer
Spionageoperation abschießen ließ. Die Boeing 747 stürzte vor der Insel
Sachalin ins Meer, alle 269 Insassen kamen ums Leben.
In
weiterer Folge entschloss sich US-Präsident Ronald Reagan dazu, GPS für
die zivile Nutzung zu öffnen. Der letzte Satellit der ersten Generation
wurde 1985 in den Orbit gebracht. Die ersten Funkkörper der zweiten
Generation starteten 1989. Im Lauf der Zeit wurden verschiedene
Verbesserungen vorgenommen, etwa durch die Integration von Atomuhren in
neueren Satelliten.
Die Ausbringung von
GPS-3-Satelliten hätte ursprünglich 2014 beginnen sollen, verzögerte
sich aber letztlich um vier Jahre. Der erste befindet sich seit Dezember
2018 in der Erdumlaufbahn. (gpi, 25.11.2020)
https://www.derstandard.at/story/2000121979221/gps-3-der-wichtigste-standortdienst-der-welt-bekommt-ein-update