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T -52
Geheimschreiber / Deutschland 1940 (?)
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nach Informationen Crypto Machines ( Canada )

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The Breaking of Geheimschreiber-ein zeitlich begrenzter Erfolg

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The Breaking of Geheimschreiber-ein zeitlich begrenzter Erfolg
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davon ist als Direktverschlüsselung bekannt. Eine Einrichtung, die den Klartext direkt am Telegrafen oder am Funksender automatisch in den Schlüssel umsetzt. ohne das schwächste aller schwachen Glieder einzuschalten, den Menschen, in diesem Fall den Schlüßler. Die Entschlüsselung lief einfach umgekehrt ab, das Gerät nahm nur den Schlüsseltext auf und druckte ihn als Klartext aus.
Dieser >Geheimschreiber< war im Grunde ein Fernschreiber, in dem das Schlüs­seln auf dem >Baudot<- oder >Murray<-Telegrafenkode beruhte, der keineswegs geheim war. Es war und ist im internationalen Fernschreib- und Funktelegrafie-verkehr üblich. Der >Murray<-Kode bestand aus zweiunddreißig Zeichen. Sie umfaßten sechsundzwanzig Buchstaben, zehn Zahlen, die Interpunktion und Fernschreibfunktionen wie Zeilenvorschub, Wagenrücklauf, Letternabstand so­wie Buchstaben- und Zahlenumschalter. Um all dies mit zweiunddreißig Zeichen erreichen zu können, wurden die Zeichen mit einem Umschalter zweimal benutzt, der untere tastete die Buchstaben, der obere die Zahlen, Zeichen und Fern­schreibfunktionen.
Jedes Zeichen bestand aus fünf Stromschritten gleicher Länge, üblicherweise 20 Millisekunden. (Um genau zu sein: der Kode bestand aus 7Y2 Stromschritten, mit einem Startimpuls und 1% Stoppimpulsen für den Fernschreiber. Da diese für alle zweiunddreißig Zeichen gleich waren, beeinträchtigten sie den Schlüsselvorgang nicht.) Es gab nur zwei mögliche Stellungen: >Kontakt geschlossen< oder >Kontakt geöffnet< oder noch einfacher >an< oder >aus<. Der Buchstabe >A< im >Murray(- Kode lautete: >an, an, aus, aus, aus<.
Das Wesentliche des >Murray<-Kodes besteht darin, daß es sich um ein binäres Zahlensystem handelt, nach dem Digitalrechenvorgänge möglich sind. Die Firma Siemens war keineswegs die erste, die es anwandte. 1917 hatte Gilbert Vernam. ein Versuchsingenieur der amerikanischen Telefon- und Telegrafen-Gesellschaft. einen Maschinenschlüssel entworfen, der auf dem Telegrafenkode aufbaute. Er verband die Zeichen vom Fernschreiber mit einem Chiffrierschlüssel, der aus einem fünfreihigen Lochstreifen bestand, in den in beliebiger Reihenfolge bis zu fünf Löcher (Zeichen) eingestanzt werden konnten. Den Schlüsseltext erhielt man, wenn man die Zeichen von Maschine und Lochstreifen addierte. Vernam entwickelte eine einfache Regel für die Addition:
an + an = aus
an + aus = an
aus + an = an
aus + aus = aus
Setzte man statt >an< 1 und statt >aus< 0, zeigt nachstehendes Beispiel das Prinzip:

Klartext 11000 A   geheinzuhaltende Information
Schlüssellochstreifen 01101 P    Schlüssel   geheim
Geheimtext/Schlüsseltext 10101 Y    offene Übermittlung

Klartext        11000 (A)
Lochstreifen        01101 (P)
Schlüsseltext        10101 (Y)
Also ist A + P = Y.

Dieser Schlüssel war ausreichend sicher, erforderte jedoch einen Lochstreifen, der so lang war wie der verschlüsselte Text zum Senden und zum Empfangen. So konnte er zu jener Zeit nicht als praktische Lösung angesehen werden (obwohl er in abgeänderter Form als Heeresschlüssel >SIGTOT< der US-Array im Zweiten Weltkrieg wieder eingeführt wurde).
Der deutsche >Geheimschreiber< erforderte keinen Lochstreifen und hatte deshalb auch nicht die Nachteile des Vernam-Verfahrens. Er war der >Enigma< tatsächlich nicht unähnlich, weil er Walzen zum Verschlüsseln der Zeichen verwendete. Es

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