,Iran
Iranischer Ingenieur: "US-Drohne via GPS-Störung entführt"
Bericht | 16. Dezember 2011 12:48
·
vergrößern 500x333
·
"GPS-Navigation schwächster Punkt und USA weiß über die Schwachstelle
Bescheid"
Dem Christian Science Monitor zufolge, der Details zum Absturz der
getarnten US-Drohne über iranischem Boden sammelt, soll durch einen
Hackerangriff und durch die Ausnutzung einer bekannten Schwachstelle zur
Landung gebracht worden sein. In einem Gespräch mit einem iranischen
Ingenieur des Iran-Militärs, kommen neue Informationen an die
Oberfläche.
GPS-Signale gestört
Demnach sollen GPS-Signale gestört - das Verfahren wird als Jamming
bezeichnet - und der Drohne neue Koordinaten geschickt worden sein. Dem
Gerät sei vorgegaukelt worden, auf der beim Start genutzten US-Basis zu
landen. Aufgrund einiger abweichender Höhenmeter-Angaben kam die Drohne
nicht unbeschadet davon. Auf den frei gegebenen Bildern sind die Schäden
allerdings nicht zu sehen. "Die GPS-Navigation ist der schwächste
Punkt", sagte der Ingenieur.
"Drohne verliert ihren Verstand"
Zudem verriet er, dass das GPS-Problem vor allem darin liegt, dass das
Fluggerät nach einer GPS-Kontaktstörung in den Autopilotmodus springt:
"An dem Punkt verliert die Drohne ihren Verstand." Das US-Militär wisse
ihm zufolge über die GPS-Vulnerabilität Bescheid.
Kritik an Obama
Während für die USA der Einsatz unbemannter Drohnen zur Überwachung
nuklearer Aktivitäten von Staaten wichtig ist, fordert der Iran weitere
Einsätze von Fluggeräten über iranischem Gebiet zu unterlassen. Die
Forderung gab den US-Republikanern wieder Gelegenheit, um US-Präsident
Barack Obama zu kritisieren. Zu untätig sei er bei der Androhung
schärferer Reaktionen, sagt beispielsweise Dick Cheney, ehemals
Vize-Präsident in den USA. Er fordert den Iran zur Rückgabe der
US-Drohne auf, was ihm einigen Spott der Öffentlichkeit einhandelte.
Militärische Vergeltung?
Inzwischen ist die verlorene Drohne zum Gegenstand potenzieller
militärischer Vergeltungsakte geworden. Die USA haben es mit einem
geschickten Gegner zu tun und die Möglichkeit einer Entführung von
bewaffneten Drohnen sei in Zukunft auch nicht auszuschließen. (ez,
derStandard.at, 16.12.2011)