Hintertür bei MediaTek-Chips Heikles Leck bedroht Android-Smartphones
Montag, 01. Februar 2016
Hintertür bei MediaTek-ChipsHeikles Leck bedroht Android-Smartphones
Smartphones mit MediaTek-Chips sind von einer Sicherheitslücke bedroht.
Hacker können Zugriff auf persönliche Daten erhalten. Eine Lösung gibt
es noch nicht - auch welche Geräte betroffen sind, ist offen. Nutzer
können aber selbst herausfinden, ob sie gefährdet sind.
Sicherheitsforscher haben eine Lücke entdeckt, die Smartphones mit
MediaTek-Prozessoren für Hacker angreifbar macht. Voraussetzung ist,
dass auf den betroffenen Geräten das eigentlich veraltete, aber noch
weit verbreitete Betriebssystem Android 4.4 KitKat läuft. Angreifer
könnten in diesem Fall Zugriff auf persönliche Daten erlangen, private
Konversationen ausspionieren, Inhalte wie Fotos oder Videos sehen oder
das Smartphone gänzlich unbrauchbar machen.
Zugriff aufs Smartphone bekämen die Angreifer über eine Hintertür in der
Software zur Steuerung der MediaTek-Prozessoren, berichtet "Android
Authority" unter Berufung auf einen Tweet des Sicherheitsexperten
"Justin Case". Die Hintertür sei ursprünglich für chinesische
Mobilfunkanbieter eingebaut worden, um eventuelle Fehler beim Aufspielen
der Software zu reparieren. Man habe vor Auslieferung der Smartphones
leider vergessen, dieses Debug-Feature zu deaktivieren.
MediaTek habe zugegeben, dass es eine Sicherheitslücke gibt, die
Verantwortlichkeit aber auf die Mobilfunkanbieter geschoben, die
versäumt hätten, die Hintertür zu schließen, berichtet Android
Authority. Welche Smartphones welcher Hersteller betroffen sind, gab
MediaTek nicht an. Die Bedrohung ist daher schwer abzuschätzen. Laut
Googles jüngster Statistik läuft jedoch über ein Drittel aller aktiven
Android-Smartphones noch mit Android 4.4 KitKat (36,1 %) - das ist mehr
als mit jeder anderen Android-Version.
Problematisch ist die Kombination aus Chip und Software: Viele
günstigere Geräte sind mit MediaTek-Chips ausgestattet und werden häufig
nicht mit Updates auf aktuellere Software-Versionen versorgt, weil sie
auf der Prioritätenliste der Hersteller zu weit unten stehen. Nutzer
können daher bis auf weiteres nichts tun als auf eine schnelle Lösung
vom Chiphersteller zu hoffen. Immerhin: Ein Blick in die Einstellungen
des Telefons zeigt, ob man potentiell selbst gefährdet ist. Wer dort
ganz nach unten scrollt, gelangt zum Menüeintrag "Über das Telefon"
(oder ähnlich). Dort finden sich bei vielen Smartphones nicht nur
Angaben zum Betriebssystem, sondern auch zum verbauten Prozessor.
Quelle: n-tv.de , jwa
http://www.n-tv.de/technik/Heikles-Leck-bedroht-Android-Smartphones-article16906356htmll