Vor 30 Jahren flog Tschernobyl in die Luft, dann folgt Fukushima und morgen vielleich das Beispiel oder ?
Alarm in Gundremmingen Computervirus in Kernkraftwerk entdeckt
Das Kernkraftwerk Gundremmingen soll 2021 abgeschaltet werden.(Foto:
KGG)
Im Kernkraftwekt Gundremmingen wird bei Routinekontrollen auf einem
Computer der Steuerungsanlage für Brennelemente ein Virus entdeckt. Der
Betreiber stuft den Vorfall als "normal" ein, die Sicherheit des
Kraftwerks sei nie gefährdet gewesen.
Im bayerischen Atomkraftwerk Gundremmingen ist ein Computervirus
entdeckt worden. Die Schadsoftware sei bei der Vorbereitung der Revision
in Block B aufgefallen, teilte das Kraftwerk mit. Eine Gefährdung des
Personals oder der Bevölkerung habe es nicht gegeben, da alle sensiblen
Bereiche des Kraftwerks entkoppelt und nicht mit dem Internet verbunden
seien. Das Vorkommnis sei daher gemäß den Meldekritierien in die
Kategorie N (normal) eingestuft worden. Dennoch seien die
Aufsichtsbehörde und das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik informiert worden.
Spezialisten des Betreibers RWE sollen nun herausfinden, wie das Virus
in das Computersystem gelangte. Es wurde laut Pressemitteilung des
Kernkraftwerks am 24. April bei einer Prüfung von Wechseldatenträgern
und Programmiergeräten gefunden. Der betroffene Rechner sei bereinigt
worden. Das System zur Datenverarbeitung und -visualisierung gehört den
Angaben zufolge zur einer 2008 nachgerüsteten
Brennelemente-Lademaschine. Der "Bayerische Rundfunk" berichtet, die
Lademaschine hebe beispielsweise alte Brennelemente aus dem Reaktorkern
und transportiere sie zum Lagerbecken. Der befallene Rechner selbst habe
aber keinen Einfluss auf die Steuerung der Anlage, betont der
Kraftwerksbetreiber. Die entdeckte Software sei "in der Fachwelt schon
länger bekannt" und ziele unter anderem darauf ab, ungewollte
Verbindungen zum Internet herzustellen.
Aufklärung gefordert
Als Reaktion auf den Fund seien die Vorkehrungen zur IT-Sicherheit
ausgeweitet worden. Nach der Bekanntmachung des Vorfalls forderte eine
regionale Initiative von Atomkraftgegnern unter anderem Aufklärung
darüber, wie lange die Schadsoftware unentdeckt auf dem Rechner war. Am
Wochenende hatten rund 750 Menschen vor der Anlage im Landkreis Günzburg
für eine baldige Stilllegung der beiden verbliebenen Blöcke
demonstriert. Gundremmingen soll 2021 endgültig abgeschaltet werden.
Eugene Kaspersky, Gründer und Chef des gleichnamigen Herstellers von
Sicherheits-Software, ist von dem Vorfall nicht überrascht. "Mich
überrascht eher, dass wir nicht häufiger von solchen besorgniserregenden
Fällen hören." Der Vorfall zeige ganz deutlich, dass kritische
Infrastrukturen verwundbar seien. "Betreiber und Regulierungsbehörden
müssen verstehen, dass in Zeiten, in denen wir mehr als 310.000 neue
Schadprogramme täglich entdecken, ein paar dieser Schädlinge auch
Systeme schädigen können, die niemals das eigentliche Ziel dieser
Schadsoftware waren. Wir müssen uns auf solche Fälle, und natürlich
ebenso auf zielgerichtete Attacken, vorbereiten."