5 G Die Rückkehr der Strahlenangst
5G: Die Rückkehr der "Strahlenangst"
Etwa jede zehnte Anfrage bei den Providern bezieht
sich auf vermutete Gefahren durch den neuen Mobilfunkstandard – das Phänomen
ist nicht neu
Georg Pichler 23. Juli 2019, 18:26
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5G schürt Ängste.
Foto: APA
Die "Strahlenangst" geht um. Der nächste
Mobilfunkstandard 5G verspricht höhere Bandbreiten, bessere Latenzen und
damit auch viele neue Anwendungsfelder. Allerdings wird immer wieder vor
Gesundheitsrisiken gewarnt. Dramatische Meldungen ziehen ihre Kreise in den
sozialen Medien.
Diese Phänomen ist auch den heimischen
Mobilfunkern nicht verborgen geblieben. Sie sehen sich regelmäßig mit
Anfragen von Nutzern konfrontiert, die 5G gegenüber skeptisch bis ängstlich
eingestellt sind, berichten sie dem STANDARD.
Traditionelle Skepsis
Doch der Reihe nach. Die Frage, ob und wie
gefährlich die elektromagnetische Strahlung im Mobilfunk ist, beschäftigt
die österreichische Öffentlichkeit schon seit Jahrzehnten. Breit
thematisiert wurde sie etwa gegen Ende des letzten Jahrzehnts, als der
flächendeckende Ausbau mit 3G-Versorgung in vollem Gange war.
Zu hoher Bekanntheit brachte es dabei eine im
Jänner 2008 veröffentlichte Studie des Salzburger Mediziners Gerd Oberfeld.
Er befasste sich mit gehäuften Krebsfällen im Raum
Vasoldsberg/Hausmannstätten südöstlich von Graz. Dort soll es im Umfeld
einer Station für das damalige C-Netz in den Jahren von 1984 bis 1997 zu
überdurchschnittlich vielen Krebsfällen gekommen sein, die Oberfeld mit der
Sendeanlage in Verbindung brachte. Es folgte eine breite Berichterstattung
über mögliche Krebsgefahr durch Handymasten.
Der 5G-Ausbau hat begonnen – begleitet von einiger
Panikmache.
Foto: Reuters
Zurückgezogene Studie als Dauerbrenner
Allerdings stellte sich bald darauf heraus, dass
an diesem Standort nie ein C-Netz-Mast installiert war. Oberfeld hatte sich
bei der Verortung der Anlage auf die Auskunft eines ehemaligen
Postangestellten berufen. Erst 1994 wurde für sechs Monate testweise ein
D-Netz-Sender betrieben. Die Mobilkom Austria (heute A1) prozessierte gegen
die Studie und legte eine Satellitenaufnahme, eidesstattliche
Zeitzeugenaussagen und historische Daten der einstigen Post- und
Telegraphendirektion vor.
Oberfeld hielt zunächst an seiner Untersuchung
fest. Vor dem zweiten Verhandlungstag im November 2008 zog er sie
schließlich zurück, kündigte aber auf "Heise" eine "Anpassung" der Studie
an. Dennoch wird die Studie bis heute immer wieder im Zusammenhang mit
"Strahlengefahr", auch im Bezug auf 5G, zitiert.
Die Mär vom 5G-Vogelsterben
Während es rund um die Einführung von 4G/LTE
relativ ruhig war, stößt 5G auf deutlich mehr Skepsis. Während die
Ärztekammer mehr Untersuchungen fordert und für das Vorsorgeprinzip
plädiert, schüren andere Akteure Angst mit Horrorgeschichten.
Große Wellen schlug etwa ein Bericht über mehr als
300 Vögel, die im vergangenen Herbst während eines 5G-Tests im
niederländischen Den Haag ums Leben gekommen sein sollen. Dies war
allerdings schlicht falsch. Im Verlauf mehrerer Tage starben tatsächlich
viele Stare im Umkreis eines Parks, zum fraglichen Zeitpunkt gab es dort
allerdings keinen 5G-Test. Seitens der Behörden vermutete man Gift an einer
Futterstelle.
Unerwarteter "Besorgnishype"
Auch andere Schauermärchen machten und machen
immer wieder die Runde. So hält sich auch der Mythos, dass wegen 5G-Masten
ganze Wälder abgeholzt werden müssten oder Kirchen einsturzgefährdet seien.
"Inhaltlich sehen wir eine Auswirkung von 'Verschwörungstheorien‘, die zu
oft für bare Münze genommen werden und in den sozialen Medien einfache und
schnelle Verbreitung finden", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme
von A1, Magenta und "3" über ihren Interessenverband Forum
Mobilkommunikation (FMK). Diese Theorien träfen "bei besorgten Personen
einen empfindlichen Nerv". Es herrsche außerdem Angst vor einem "Mastenwald"
mit Sendern "auf jedem zweiten Haus".
"In dieser Form war der Besorgnishype nicht zu
erwarten", heißt es weiter. Mittlerweile habe sich das Aufkommen
entsprechender Anfragen stabilisiert. Man schätzt grob, dass sich etwa jede
zehnte Anfrage um 5G-Sorgen drehe, wobei Medienberichte und Veranstaltungen
zum Thema das Aufkommen fluktuieren lassen.
Der Mensch hat immer Angst, weil man Ihn nicht die Wahrheit sagt
Fragen Sie die verstrahlten Radar- o
Der Grund liegt in der Frequenz von 25 GHz
der Funkmesstechniker
Der Grund liegt in der Frequenz von 25 GHz
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