an Politik Beim Cyberangriff auf den Bundestag
haben sich die Hacker vermutlich mit einer E-Mail-Adresse der Vereinten
Nationen getarnt.(Foto: dpa) Samstag, 30. Januar 2016 Datenspionage im BundestagHackerangriff kam
aus Russland Schon die ersten Spuren legen den Schluss
nahe: Das Datennetz des Bundestages wurde von russischen Hackern
attackiert. Die deutschen Sicherheitsbehörden kommen nun zu dem gleichen
Schluss. Hinter dem Angriff steht offenbar keine Privatperson.
Die Hacker, die im vergangenen Jahr das
interne Datennetz des Deutschen Bundestags über Wochen angegriffen
haben, handelten nach Überzeugung deutscher Sicherheitsbehörden im
Auftrag der russischen Regierung. Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter
sagte dem "Spiegel", die Cyberattacke werde "klar einem russischen
militärischen Nachrichtendienst" zugeschrieben. Es habe in den vergangenen Jahren mehrere
Angriffe nach demselben Muster gegeben, betroffen seien auch deutsche
Rüstungsunternehmen und andere Nato-Staaten gewesen, sagte der Beamte
weiter. Laut dem Nachrichtenmagazin ermittelt die Karlsruher
Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der geheimdienstlichen
Agententätigkeit seit dem 15. Januar in dem Fall. Der Cyberangriff auf das IT-Netz des
Bundestags war im Mai bekannt geworden. Die Hacker hatten sich mit einem
hochprofessionellen Programm Zugriff auf 14 Bundestagsserver verschafft,
darunter auch auf den Hauptserver mit sämtlichen Zugangsdaten zum
deutschen Parlament. Welche Informationen genau sie stahlen, ist laut
"Spiegel" noch immer unklar. Schon damals wurde der Verdacht geäußert,
ein russischer Geheimdienst könnte hinter den Attacken stehen. Trojaner in E-Mail Insider gehen davon aus, dass die Hacker den
von ihnen eingesetzten Trojaner in mehreren Angriffswellen Stück für
Stück nach Art eines Puzzles auf den betroffenen Computern des
Bundestagsnetzes zusammengesetzt haben. Entdeckt wurde der Angriff erst,
als die Schadsoftware aktiv wurde und Daten abgeflossen waren.
Die Hacker fingen unter anderem
Administratoren-Passwörter ab und hatten danach Zugriff auf das gesamte
Netz des Bundestages. Der Angriff erfolgte durch eine E-Mail, die als
Nachricht von der UNO getarnt war. Erst wurden wenige Bundestagsrechner
angegriffen, später das gesamte Computernetz des Bundestages. Das
Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte den Bundestag auf die
massive Attacke aufmerksam gemacht. Das Computersystem musste für
mehrere Tage abgeschaltet werden. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in
der Sache gegen unbekannt - nach "Spiegel"-Angaben wegen des Verdachts
der geheimdienstlichen Agententätigkeit.