Sie verwalten es nur, aber Sie verändern Nichts !
Drei Jahre keine Verbesserung : Internet meistens viel lahmer als
vereinbart
Technik
Mittwoch, 13. März 2019
Drei Jahre keine Verbesserung
Internet meistens viel lahmer als vereinbart
Das Internet ist oft langsamer als die Provider versprechen.
Die Bundesnetzagentur stellt fest, dass nach wie vor kaum ein
Internet-Nutzer die vertraglich vereinbarte Datenübertragungsrate
erhält. Daran hat sich in den vergangenen drei Jahren so gut wie nichts
geändert. Besonders übel sieht es beim mobilen Internet aus.
Seit drei Jahren misst die Bundesnetzagentur, ob Internet-Nutzer auch
die Datenübertragungsraten erhalten, für die sie bezahlen. Das
vorläufige Fazit der Behörde ist mehr als ernüchternd. Es hat sich bis
heute so gut wie gar nichts daran geändert, dass die meisten Kunden viel
lahmere Internetverbindungen haben, als ihnen die Anbieter vertraglich
zugesichert haben.
Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten zwischen dem
1. Oktober 2017 und dem 30. September 2018 im Download 71,3 Prozent der
Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen
Datenübertragungsrate. Lediglich 12,8 Prozent der Nutzer surften mit der
vereinbarten Höchstgeschwindigkeit oder schneller.
Besonders ärgerlich für die Verbraucher ist, dass sich die Anbieter
offenbar wenig bemühen, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Gegenüber
dem Vorjahreszeitraum sind die Werte annähernd gleich geblieben, mit
71,6 und 12 Prozent fielen die Messungen sogar noch leicht besser aus.
Dabei zeigen sich große Klassenunterschiede. Benachteiligt werden vor
allem Nutzer von niedrigeren Bandbreiten. Die schwächsten Werte
registrierte die Bundesnetzagentur bei Geschwindigkeiten zwischen 8 und
18 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Kunden mit Bandbreiten von 200 bis 500
Mbit/s werden zwar insgesamt weniger ausgebremst, müssen aber in den
Stoßzeiten starke Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen. Unterschiede
stellte die Behörde auch zwischen den einzelnen Internet-Anbietern fest,
nannte aber keine weiteren Details.
Mobil wird weit mehr versprochen als gehalten
Noch schlechter sieht es beim mobilen Internet aus. Hier erhielten über
alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg im Download gerade mal 16,1
Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten
Geschwindigkeit. Nur bei mickrigen 1,5 Prozent wurde die zugesicherte
Datenübertragungsrate tatsächlich erzielt. Und von einer Verbesserung
kann bei den deutschen mobilen Netzen überhaupt keine Rede sein. Im
Gegenteil: die Werte sind rückläufig. Im Vorjahreszeitraum erreichten
noch 18,6 Prozent der Nutzer Übertragungsraten von wenigstens 50 Prozent
der vereinbarten Höchstgeschwindigkeit, 1,6 Prozent konnten sie
tatsächlich auskosten.
Besonders bei den höheren Bandbreiteklassen seien bei der jüngsten
Messung tendenziell niedrigere Prozentwerte erreicht worden, schreibt
die Netzagentur. Und das, obwohl die gemessenen Übertragungsraten
eigentlich leicht gestiegen sind. Die Begründung könnte
Verbraucherschützer alarmieren: Die Verschlechterungen seien unter
anderem auf tarifliche Anpassungen zurückzuführen, schreibt die Behörde.
Einige Anbieter hätten die vertraglich in Aussicht gestellten maximalen
Datenübertragungsraten stärker erhöht, als die tatsächlich gemessenen
Raten zugenommen haben. Soll heißen: die Angebote sind teilweise noch
unehrlicher als sie vorher waren.
https://www.n-tv.de/technik/Internet-meistens-viel-lahmer-als-vereinbart-article20904385htmll